Zahnverlust durch soziale Isolation?
Mit zunehmendem Alter wird für viele Menschen leider auch die Einsamkeit zu einem bestimmenden und belastenden Thema – ein Umstand, der sich durch die Corona-Pandemie in den letzten beiden Jahren deutlich verschlechtert hat. So stieg beispielsweise die Einsamkeitsrate in der Gruppe der 66- bis 75-Jährigen von 2017 bis 2020 laut dem aktuellen Alterssurvey des Deutschen Zentrums für Altersfragen von 7,9 Prozent auf 13,5 Prozent.
Zwar lässt sich dem Survey zufolge ein vergleichbarer Anstieg auch bei jüngeren Erwachsenen (ab 46 Jahren) beobachten, doch eine aktuelle Studie aus China, veröffentlicht in Community Dentistry and Oral Epidemiology, lässt aus zahnmedizinischer Sicht insbesondere die Einsamkeitsrate der Über-65-Jährigen als bedenklich erscheinen.
Denn die Wissenschaftler stellten bei ihrer Untersuchung in dieser Altersklasse eine Verbindung zwischen sozialer Isolation und der Zahl
der verlorenen Zähne fest. So hatten die sozial isolierten Probanden im Schnitt 2,1 weniger natürliche Zähne und eine höhere Zahnverlustrate.
Als mögliche Erklärung für diesen Zusammenhang werden Mitglieder der Forschungsgruppe in einer Pressemitteilung der New York University unter anderem mit folgender Begründung zitiert: Sozial isolierte Senioren neigten dazu, seltener an gesundheitsfördernden Tätigkeiten wie körperlichen Aktivitäten teilzunehmen, was negative Auswirkungen auf ihre Alltagstauglichkeit und somit auch auf ihre Mundhygiene haben könne.
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